Großvaters Knie
28.2. – 6.3.19 | 19:30 Uhr | Erstaufführung!
Deutschland 2018 | 81 Minuten | Dokumentarfilm | R/K: Steffen Reck
Das Ergebnis einer sehr persönlichen Recherche: Regisseur und Schauspieler Steffen Reck („Engelbecken“) geht der Frage nach, wie die Kriegstraumata seines Großvaters und Vaters fortwirken, in ihm und in seiner Familie. Welche Resonanzen hat das Schweigen erzeugt, die fortwährende, aber verdeckte Auseinandersetzung mit ihren Rollen als Täter, Zeugen, Geopferte? Drei Ebenen werden verbunden: Erkundungsreisen führen an die Einsatzorte im Ersten und Zweiten Weltkrieg, nach Litauen und nach Tschechien, zu einem Außenlager des KZ Flossenbürg. Feldpostbriefe, Fotos, „Arier-Nachweise“ liefern Fakten, die Interpretationen verlangen. Gespräche mit Tochter und Bruder gehen überliefertem Wissen und den unsicheren Erinnerungen nach. Wie durch Traumbilder sind diese Ebenen verbunden, lassen assoziative Annäherungen aufscheinen. Züge fahren nicht nur zwischen Orten, auch zwischen Zeiten hin und her. Immer wieder scheinen Sehnsüchte der Generationen auf und die Unfähigkeiten, diese zu leben. Der Selbstmord des Großvaters 1938 wird ebenso umkreist wie die Wortkargheit des Vaters. Der Film setzt die Zeitschichten in Collagen übereinander und wird somit auch zur Reflexion des Erinnerungsprozesses. Am Freitag (1. März) in Anwesenheit von Regisseur Steffen Reck, mit anschließendem Gespräch!