Auch Leben ist eine Kunst – Der Fall Max Emden
2.5. – 10.5., 12.5.19 | 18 Uhr | Erstaufführung!
Deutschland 2018 | 90 min | OmU | Dokumentarfilm | R: Eva Gerberding, André Schäfer | K: Bernd Meiners, Harald Rammler, Andy Lehmann | M: Ritchie Staringer
Den Namen Max Emden kennt heute fast niemand mehr – seine Kaufäuser jedoch schon: das KaDeWe in Berlin, den „Operpollinger“ in München, das Allas-Warenhaus in Stockholm oder das „Corvin Ahuraz“ in Budapest. Der 1874 in Hamburg geborene Spross einer angesehenen jüdischen Handelsfamilie, war aber mehr als ein Kaufhauskönig. Er war Mäzen der Universität Hamburg und baute eine einzigartige Kunstsammlung auf. 1928 verlegte Emden aufgrund des ausweitenden Antisemitismus seinen Wohnsitz in die Schweiz, erwarb die malerischen Brissago-Inseln im Lago Maggiore und stattete dort eine Villa mit seiner atemberaubenden Kunstsammlung von Malern wie Van Gogh, Canaletto oder Monet aus. Währenddessen beschlagnahmten die Nationalsozialisten nach und nach Emdens Vermögen; seine Kunst musste er zum großen Teil weit unter Wert verkaufen, seine Immobilien wurden enteignet. 1940 starb er am Lago Maggiore. Knapp 80 Jahre später begibt sich ein Film auf die Spuren von Max Emden, um herauszufinden, was mit der berühmten Kunstsammlung und dem Immobilienbesitz wirklich geschah. Weder hat die Bundesregierung eines der Kunstwerke aus der Sammlung Emden an seine Erben zurückgegeben, noch hat sich der Hamburger Senat bis heute um eine Wiedergutmachung oder Entschädigung der Familie bemüht. Der Film rollt den Fall Max Emden detailliert und mit Hilfe brisanter Dokumente, nie gezeigter privater Filmaufnahmen und vielen historischen Zeugnissen auf und erzählt nebenbei den Aufstieg und die Zerstörung einer hanseatischen Familie durch die Propaganda und die Gewalt des NS-Regimes.